Störer & Gestörte

Ach was muss man oft von bösen
Funkern hören oder lesen ...

 

Was kann man gegen Störer tun,
insbesondere gegen Relaisstörer?

Nun,

das ist eine wirklich gute Frage!

 

    Wollen wir mal gemeinsam versuchen,

    darauf eine Antwort zu finden?

    Ja?

      Also, dann ...

 

 

Das ist sozusagen die

gegebene Situation.

 

Man(n oder Frau) kann ...

 

 

... sich furchtbar darüber aufregen ...

 

...

jammern

und sich beklagen

...

 

...

es mit

Einschüchterung

und leeren

Versprechungen

versuchen

...

 

...

schreckliche Strafen

androhen

...

...

oder selber

mal so richtig

zupacken

und den Amateurfunk

wieder gerade rücken!

 

Weil so kann’s nicht

weiter gehen!

Jawoll!

 

Dabei gibt es nur ein klitzekleines Problem ...

... nämlich jenes fatale Ungleichgewicht zwischen Störern und Gestörten, welches seit Anbeginn des Relaisfunks besteht.

 

Freilich kann man

auch versuchen,

die Psyche

von Relaisstörern

zu ergründen …

...
was uns aber nicht wirklich weiterbringt.

 

Meist bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

Störer rigoros und gnadenlos abstrafen ...

 

 

... oder Hoffen auf bessere Zeiten.

 

Die Hoffnung

auf Vernunft

und Besinnung

durch sinnvollen

Einsatz von der

Erziehung her

bekannter und

bewährter Elemente,

zum Beispiel:

Die Belohnung.

Solche Denkweisen können freilich dazu führen, dass einem so ein »Rumpelstilzchen« auf einmal gar nicht mehr so sehr als Ärgernis vorkommt.

Vielleicht kommt sogar so etwas wie Sympathie auf und mancher entdeckt gar die Möglichkeit einer Symbiose.

Was allerdings völlig neue Probleme aufwerfen kann, weil einige andere Relaisbenutzer davon womöglich sehr wenig oder gar nichts halten.

Ein unbedachtes Wort zur unrechten Zeit –
und schon wird der Freund zum Feind.

Die »lachenden Dritten«, die ja immer dabei sind, kommen freilich auch dabei auf ihre Kosten!

 

Ja, was würden wir bloß machen,

wenn wir da nicht unsere Fuchsjagdspezialisten hätten!

Fuchsjäger lassen sich solche Gelegenheiten schon wegen des Trainings nicht entgehen.

So können sie ihre Peilerfahrungen nutzen
und neue wertvolle Erfahrungen sammeln.

Für viele Fuchsjäger der immer wieder gern gesuchte »Kick«: Berauschend und ernüchternd zugleich, wenn er sich im Nahfeld des Störsenders befindet, der dann plötzlich seine Sendung einstellt, weil sein Bediener den Jäger erspähte, bevor der ihn leibhaftig entdecken konnte.

Wer es allerdings bequemer haben möchte, erledigt das von Zuhause aus, an seinem Computer.

Der »Fingerprint« des auf dem Unterband empfangenen Signals ist eindeutig, und die meisten Störer sind halt Funkamateure wie du und ich.

Irgendwann taucht der gleiche Fingerabdruck wieder auf –
mit Rufzeichen …

So, mit all diesem Wissen sind wir nun Spezialisten im Umgang mit Relaisstörern.

 

Gewiss, es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie man Relaisstörern begegnen kann.

Manche Relaisbetreiber haben da so ihre eigenen Methoden ...

... das geht bis hin zum Abschalten der Relaisfunkstelle.

Sozusagen als »Belohnung« für jene Funkamateure, die sich stets vorbildlich auf dem Relais benehmen. Macht sogar die Störer zufrieden, weil sie ja ihr Ziel erreicht haben.

 

Haben wir was vergessen?

Ja!

 

Man kann noch etwas tun, was sogar das sinnvollste ist:

 

GAR NIX !

 

GEBEN WIR STÖRERN
KEINE CHANCE !
IGNORIEREN WIR SIE !

 

Denn sie verdienen es nicht,
dass wir uns mit ihnen
auseinandersetzen oder gar
ernsthaft auf sie eingehen!

[Und das tun wir, wenn wir auf sie reagieren!]
 

 


 

Schließlich noch etwas Psychologie
über »Gichtfinger«, »Rumpelstilzchen« und dergleichen

»Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn...«
Es gibt nun mal – auch unter den Funkamateuren – Zeitgenossen, die einen Riesenspaß daran haben, andere zu ärgern, zu attackieren und vielleicht sogar zu traktieren. Und das um so lieber, wenn die Opfer erkennen lassen, dass sie sich ärgern.

Es geht dabei um scheinbar sinnlose Auftastungen von Relais, um das Trägern schwächerer Stationen, um Musikübertragungen, unflätige Äußerungen mit verstellter Stimme, Rülpsen, usw.

Um begreifen zu können, was da abläuft, muss man sich einmal folgendes vergegenwärtigen:

  • Grundsätzlich geschieht das geschilderte Treiben aus der Bewusstheit des Störers heraus, dass er anonym ist und nicht erkannt wird.
    »Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß’!«
     
  • Aus dieser geschützten Position heraus wird dann erst mal die Reaktionsweise eines oft willkürlich ausgewählten Opfers getestet – zum Beispiel durch Trägern seiner Aussendung oder ständiges Aussenden des Ruftones, etc.
     
  • Reagiert der Gestörte nicht, so wird ein zweiter Versuch gestartet. Ganz hartnäckige »Gichtfinger« unternehmen noch weitere Anstrengungen, aber sie geben schließlich doch auf, wenn keine Resonanz erfolgt.
    Denn: Niemand geht in den Wald und spricht mit den Bäumen, denn man weiß, dass sie nicht antworten. Unser Störer wird sich darum ein anderes Relais suchen.
    Was freilich das eigentliche Problem nicht löst, aber das ist nicht lösbar!
    Irgendwann wird er irgendwo Erfolg haben, und das weiß er aus gemachter Erfahrung sehr gut.
    Aber es muss ja nicht das Relais am eigenen Standort sein!
     
  • Und wenn dann endlich die erwartete Reaktion kommt, ein auf unschöne Weise Attackierter sich gegen die Unverschämtheiten des Anonymus wehrt, ach wie ist das schön!
     
  • Bingo! Endlich kommen Knochen in die Mühle! Man hört es richtig krachen.
    Genau darauf hat »Rumpelstilzchen« doch nur gewartet.
    Nun beginnt der gemütliche Teil. Während bei den Anderen der Blutdruck gefährlich hohe Werte erreicht, lehnt er sich entspannt zurück.
     
  • Die ganzen auf ihn gemünzten Schimpfkanonaden gehen ihm »wie Butter runter« und ihn beschleicht die Ahnung, dass jene Unglücklichen, die ihm nun auf den Leim gingen, kaum mehr ein ruhiges QSO über diese Frequenz tätigen werden.

Das bisher Gesagte ist freilich auch auf die Relaisbetreiber übertragbar. Sie sind ja gehalten, darauf zu achten, dass die »ganze Gaudi« vorschriftsmäßig bleibt. Deshalb hat der für das Relais Verantwortliche in der Regel auch die Möglichkeit, den Relaissender jederzeit abzuschalten.

Macht er davon aber in der Weise Gebrauch, dass der Störenfried merkt, dass das Relais aufgrund seiner Aktivitäten abgeschaltet wird, hat er sein Erfolgserlebnis!
Er wird deshalb nicht müde werden, dieses Abschalten immer und immer wieder zu provozieren und auf diese Weise den Relaisbetreiber über das von ihm hingehaltene Stöckchen springen zu lassen.

Und schon bald wird das Relais mehr außer als in Betrieb sein.

Daher:

  • Störer total zu ignorieren ist die einzig vernünftige Reaktionsweise.
     
  • Auch wenn man sich noch so sehr ärgert, sollte man sich wenigstens jeglichem über das Relais gesprochenen Kommentars enthalten.
     
  • Nur so ist jenes unselige Erfolgserlebnis zu verhindern, das der Störer
    nur dann bekommt, wenn man auf ihn reagiert oder gar eingeht.

Nun gibt es ja auch immer wieder Leute, die meinen: »Da muss man doch peilen!« Freilich! Denen sei ausdrücklich empfohlen, dies nicht nur zu fordern, sondern selber zu tun! Es gibt heute Peilgeräte (z. B. Dopplerpeiler), mit denen schon bei extrem kurzen Aussendungen (Trägerdauer zur Relaisauftastung) eindeutige Richtungserkennung möglich ist.
Oder der so genannte »Fingerabdruck« aufgrund charakteristischer Merkmale bei Ein- und Ausschalten des Senders.
»Man« muss halt große Geduld haben – und sehr viel Zeit!

Völlig unsinnig sind Drohungen, wie beispielsweise »Dich werden wir ganz schnell gepeilt haben!« Es sei denn, man hofft darauf, dass sich der Störer über solche leeren Drohungen tot lacht. Immer daran denken, dass »Rumpelstilzchen« und »Gichtfinger« meistens selber Funkamateure sind und ganz genau wissen, wie der Hase läuft. Und wo!

Und die wichtigste Erkenntnis für die meisten Störer ist, wie schon erwähnt, dass sie sich sich dessen (fast) sicher sein können: Man weiß nicht, wer sie sind.

Und selbst wenn man es wüsste... Würden Sie es sich tatsächlich antun, gegen so jemanden juristisch vorzugehen? Ja?! Aha, Sie schleppen also jeden Besoffenen, der Sie auf der Straße anpöbelt, vor den Kadi?! Na, dann viel Erfolg!

Hier wie dort gar nichts zu tun und solche Störenfriede einfach gewähren und damit ins Leere laufen zu lassen, dies ist das vernünftigste, was wir tun können.

Zugegeben mitunter nicht so leicht zu ertragen und zu »verdauen« – aber keinesfalls eine Situation, die einen umher treiben sollte oder müsste.

Und immer daran denken, dass jedes Funkgerät über ein für solche Fälle sehr gut brauchbares Bedienelement verfügt: Man nennt es Ausschalter.

 

 

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